Skip to main content

Großer Sport in der Vellahner Heide

Rund 2000 Zuschauer verfolgen Motocross-Spektakel mit DM-Läufen in der 125-ccm-Klasse. Heidepokal geht an Franziskus Wünsche.

Vellahn: „Der MC Vellahn ist keine graue Maus mehr im deutschen Motorsport“, zeigte sich der sportliche Leiter des Vereins, Thomas Herr, am Sonntagabend zwar gehörig geschafft, aber hoch zufrieden und auch stolz. Und das völlig zurecht. Rund 2000 Zuschauer hatten bei der diesjährigen Eintagesveranstaltung in der Vellahner Heide ein Motocross-Spektakel vom Feinsten geboten bekommen. Ob nun Organisation, Strecke, oder das ganze Drumherum: In einem kurzen Briefing am Abend bescheinigten die Offiziellen und Rennkommissare den Vellahnern, wieder einmal ganze Arbeit geleistet zu haben.

Die „Macher“ kamen nicht allein wegen der sommerlichen Temperaturen gehörig ins Schwitzen. Leider wurde das Rennen am Vormittag von einem schweren Trainingssturz des jungen KTM-Piloten Max Thunecke, der per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde, überschattet. Alle Beteiligten wünschen dem Verunfallten schnelle Genesung. Natürlich stand die ärztliche Versorgung an erster Stelle. Die Unterbrechung dauerte knapp zwei Stunden. „Wir haben die Veranstaltung trotzdem pünktlich über die Bühne gebracht“, hob Herr hervor. Um wieder in den Zeitplan zu kommen, wurden die Pausen zwischen den einzelnen Läufen verkürzt. Das ging vor allem zu Lasten der fleißigen Helfer und Streckenposten, die dabei voll mitzogen. An der Streckenarbeit gab es keinerlei Abstriche. „Wir haben schon am Mittwoch angefangen zu wässern. Leider ist von den Niederschlägen am Herrentag bei uns in Vellahn nicht viel angekommen.“ Man war aber optimal auf das „perfekte Wetter“ vorbereitet, so dass Fahrer und Zuschauer stets vollen Durchblick hatten. Die Staubentwicklung hielt sich sehr in Grenzen.

Die Vellahner bewiesen zudem große Flexibilität, indem sie das eigentliche Highlight, die DM-Läufe der 125-ccm-Klasse, an den Anfang stellten. Auf eine persönliche Bitte hin. Für den mit deutscher Lizenz fahrenden Nico Greutmann ging es nach dem Rennen sofort ab ins Auto. Es wartete eine zwölfstündige Heimreise in die Schweiz, wo Vater Greutmann am frühen Montagmorgen einen wichtigen Termin hatte. Der junge Schweizer, der für den ADAC Hessen-Thüringen fährt, dankte es mit starken Leistungen, siegte in dieser heiß umkämpften Klasse der „jungen Wilden“ (14 bis 18 Jahre) vor Maximilian Spies (ADAC Berlin-Brandenburg) und Laurenz Falke (MSC Thurm). Alle Drei zählen zu den größten Motocross-Nachwuchshoffnungen und haben bereits Erfahrungen auf internationaler Ebene gesammelt. Bester Starter aus MV war der Prisannewitzer Toni Ksienzyk als Achtplatzierter. Der für den MC Vellahn startende Julian Duvier landete auf Rang 17.

Bereits zum 36. Mal stand das Rennen um den Heidepokal auf der anspruchsvollen Naturrennstrecke an. Mit einer souveränen Leistung und zwei ungefährdeten Laufsiegen sicherte sich Franziskus Wünsche die begehrte Trophäe. Er verwies Christoph Hänchen (MC Schwerin Süd) und den nach langer Verletzung wieder erstarkten Vellahner Toni Hoffmann auf die weiteren Podestplätze.

Im dritten Aufeinandertreffen der MV-Motocross-Senioren stellte der Rüganer Karsten Fiebing die alte Rangordnung in der Landesmeisterschaftswertung wieder her. Nachdem er zuletzt in Burg-Stargard nach einem Ausfall Punkte abgeben musste, überzeugte Fiebing in Vellahn mit zwei ersten Plätzen und holte sich so unangefochten den Tagessieg. Dahinter wurde um jede Position gekämpft. Letztlich fuhr Michael Dittmann (Groß Schwiesow) auf den zweiten Platz, vor Rene Genschmer (MC Lübtheen).

Der MC Vellahn bedankt sich bei Teilnehmern, Zuschauern, Helfern und Sponsoren. Sie alle haben zu einer tollen Motorsportveranstaltung beigetragen. Und dass im nächsten Jahr der 37. Heidepokal ausgefahren wird, steht schon jetzt außer Frage.

Thomas Willmann


Quelle: https://www.svz.de/19843181